Almoshof, Stadt Nürnberg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Details

Titel

Almoshof, Stadt Nürnberg. Antwort auf die Rundfrage 1908

Weiterer Titel

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908), Antworten

Entstehung

Urheber

Schwarz, L.; Lehrer

Zeit

1909.01.15

Ort

Almoshof

Sammlung

Rundfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde (1908)
Antwortschreiben Mittelfranken

Rechtehinweis Digitalisat

RR-F

Rechtehinweis Metadaten

Umfang / Abmessungen

7 Seiten

Sprache

Deutsch

Objektkategorie

Archivgut

Signatur / Inventarnummer / Identifikator

Inventarnummer: RF447

Bestandshaltende Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Datenliefernde Institution

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Weitere Informationen

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 593 (572 ev., 20 kath., 1 sonstiger), ev. Schule

Lehrer Schwarz schreibt, dass die Bevölkerung von Anbau und Weiterverarbeitung von Eibisch ("Würz") lebt, der geschabt und getrocknet wird. Dies bestimmt auch den Tagesrhythmus. Der Eibisch wird auf dem Nürnberger Gemüsemarkt verkauft. Er schildert das Kirchweihfest als das wichtigste Fest im Jahr ("Maienbäume" werden aus dem Reichswald geholt und unter Musikbegleitung beim Wirtshaus aufgestellt; Ereignisse der Gemeinde werden in Knittelversen vorgetragen; Tanz am Kirchweihsonntag). Männer feiern ihren Geburtstag im Wirtshaus und haben "die Pflicht, die übrigen Gäste zechfrei zu halten". Von weiteren Festen und Bräuchen im Lebenslauf erwähnt er diejenigen zu Geburt (Kinderglaube: Kinder bringt der Storch oder sie kommen aus dem "Schönen Brunnen" in Nürnberg), Taufe (Paten sind Verwandte; kein Taufschmaus) und Hochzeit (Hochzeitsschmaus; Musik und Tanz; Reste des Essens "müssen nach Hause getragen werden"; Geldgeschenke). Als Krankheit nennt er die "Schwindsucht", deren Ursachen nach Meinung des Autors in der "Bodenbeschaffenheit" und der "ungenügenden Nahrung" liegen. Es wird viel Kaffee ("in geringer Güte") und Bier getrunken, dazu werden Kartoffelknödel ("Knidla") mit "saurer Sauce" gegessen. Bei der Kleidung ist die "Knoblauchskleidertracht" verschwunden, die "jetzige Tracht ist ein Mittelding zwischen städtisch und bäuerlich', dabei weder schön noch interessant". Nach Liedern zeigt er Beispiele für lokale Ausdrücke, eine Mischung aus "Nürnberger und fränkischem Dialekt".